In einer der vergangenen Nächte sind etliche Wände in Brühl mit Parolen beschmiert worden, die einen Bezug zum Krieg in Palästina haben. Auf die Wand der griechisch-orthodoxen Kirche Hl. Johannes der Täufer in der Wallstraße wurde zudem – auf dem Foto ganz links – ein durchgekreuzter Davidstern aufgesprüht. Hier soll das Existenzrecht von Jüdinnen und Juden und das Existenzrecht des Staates Israel verneint und das Judentum vernichtet werden. Die Ev. Kirchengemeinde Brühl wendet sich mit diesem Schreiben an die griechisch-orthodoxe Gemeinde und an die Öffentlichkeit.

 

Sehr geehrter Erzpriester Palaskas,

sehr geehrte Schwestern und Brüder der griechisch-orthodoxen Kirchengemeinde,

mit großer Bestürzung und Betroffenheit haben wir die Nachrichten über den antisemitischen Vandalismus an Ihrer Kirchengemeinde in Brühl vernommen. Graffitis dieser Art verängstigen Jüdinnen und Juden und verstören die Gesellschaft. Antisemitismus hat keinen Platz, nicht in Brühl und an keinem anderen Ort. Antisemitische Schmierereien sind unerträglich und niemals hinzunehmen.  Jeder Angriff auf unsere jüdischen Geschwister ist auch ein Angriff auf uns als Christinnen und Christen. Wir sind traurig und betroffen, dass diese Form von Hass und Feindseligkeit auch in Brühl so offen zum Ausdruck kommt und erheben umso bewusster unsere Stimme für den Frieden. Auch Ihre Kirchengemeinde ist ein Ort, an dem regelmäßig und mit großer Wertschätzung aus der hebräischen Bibel gelesen und um Schalom gebetet wird.